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October 31, 2005
1. Halloween in Amerika
Halloween in Amerika. Sollten wirklich Kinder an die Tür kommen und nach Süssigkeiten fragen? Letztes Jahr war ich noch nicht hier und deshalb kannte ich das Phänomen nur vom Hören-Sagen. Wir hatten also echte Amis gefragt, wie wir uns vorbereiten müssen - und man sagte uns, dass die Kinder, wenn dann wohl am Wochenende (Samstagabend) kämen, an dem wir leider auch gar nicht zu Hause waren - oder man macht einfach das Licht aus, dann würde schon auch niemand bei einem "Trick or Treaten". Aber ich wollte doch so gerne...
Unser scary Kürbis wartet auf Kundschaft
Etwas enttäuscht schnitzte ich dann noch unseren Kürbis fertig und überredete Marco das wir trotz allen Gerüchten doch noch einen Beutel mit Butterfinger, BabyRuth, Crunch und Crunch white kaufen sollten. Zur Not müssten wir die halt selber essen. Nachdem es Nestle Schokis sind und zum Glück nicht Hersheys, gäbe es ja schlimmeres. Die Dämmerung am Montag rückte näher. Brav zündete ich die Kerze in unserem scary Kürbis vor unserem Häuschen an - aber es regnete wie Sau - und ich stellte mir die Frage, wer bei dem Sauwetter seine Kinder von Tür zu Tür ziehen lassen würde. Die Chancen standen nicht besonders...
Kürbisknuddeln vor dem Schnitzen
Marco kam dann heim, der Regen verdrückte sich, aber die Schüssel mit den Schokis war, bis auf wenige Ausnahmen durch meine Wenigkeit, unangetastet. War also nix mit kleinen, frechen, maskierten Ami-Kindern. Meine Mutter hatte mir auch schon erzählt, dass mein Cousin in North Carolina seine Söhne nicht rumlaufen lässt, weil in der Schoko Rasierklingen und Gift sein könnte. Ich fand das etwas übertrieben - aber wer weiss. Vielleicht hatte sich das ja bis Washington weitergesprochen und nun würden die ja bekanntermassen sehr vorsichtigen Ami-Eltern ihre Kinder auch nicht mehr raus lassen.
Scary Marco - würden sie ihre Kinder freiwillig zu diesem Mann schicken?
Ich war schon ganz aufgeregt und wollte nicht aufgeben. Da - um kurz nach 18 Uhr die ersten Kids. Zielsicher machten sie sich die Schnellsten an die Fruit Snacks (grösste Packung in der Schüssel) von denen wir immer nur 2 Stück pro Kindergruppe reinlegten. Ein vielleicht 3jähriger wählte zu unserer Begeisterung sogar die Mini-Packung "Raisins" und berichtete begeistert seinem Daddy davon, der auf dem Gehsteig auf ihn wartete. Ein grösseres nahm sich sogar ein Hanuta. Ein weiteres fragte immerhin interessiert "what is this?" und nachdem ich "waffle and hazelnut-chocolate" sagte, griff es zufrieden zu. Ein Schüchternes dagegen liess lieber seine Asia-Mama wählen, die natürlich auch was Gesundes nahm. Pech. Nächstes Mal besser selber wählen, dacht ich mir. Dann gab es noch ein anderes ganz Kleines, das vielleicht an Höhe so 40 cm mass und als Bär mit Kapuze und Ohren da stand und fleissig in sein kleines beleuchtetes Kürbis-Helloween-Eimerchen schaufelte als ob es kein Morgen gäbe. Irgendwann meinte ich "4 big pieces" seien genug und es solle doch auch den anderen Kindern noch was über lassen, wobei es mich etwas vorwurfsvoll ansah. So, macht man das also. Möglichst unschuldig drein schauen und dabei ordentlich das Eimerchen voll laden.
Kleine Pause zwischen der Plünderung + unser Süsswaren-Angebot
Hurra! Weit gefehlt mit Schüchternheit oder gar Verboten. Wir hatten insgesamt so 10 Kindergruppen mit je 1-5 Kindern, die mächtig Süsses einstrichen und sich auch grösstenteils artig bedankten (bis auf das kleine Bärchen).
Zur Feier des Tages guckten wir noch Scary Movie 2 und das Halloween Special von Herrn Pocher.
Nachtrag 4.11.: Gerade Mons Blog gelesen und ganz schnell die Überschrift geändert. ;-)
Posted by tini at October 31, 2005 3:27 PM