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May 21, 2005
South Africa for Honeymoon
...wie die Zeit davon rinnt. Einige haben schon nachgefragt, aber bisher hatte ich noch nicht die Muse gefunden alles runterzutippen was wir so erlebt haben... dies soll sich hiermit aendern.
Von unserem Aufenthalt in Muenchen aus hatten wir geplant unsere Flitterwochen in Suedafrika zu verleben, weil alle Fluege von Seattle nach Suedafrika sowieso mit Zwischenstopp in Europa sind. Und warum unnoetig nochmal 10 Stunden laenger fliegen?
Weil wir nette Leute treffen wollten, haben wir uns fuer Hostelling entschieden und haben uebers Internet gleich eines der besten Hostels - die Ashanti Lodge - gebucht. Nach einer etwas nervenaufreibenden Fahrt am Sonntag (3.4.) zum Muenchner Flughafen durch den Stau am Mittleren Ring wegen eines Fussballspiels (wir hassen Fussball!), sind wir etwas abgehetzt aber gerade noch rechtzeitig angekommen. Nach einem 13 Stunden Flug sind wir am Montag in Kapstadt eingetroffen und nach einem unfreiwilligen 2stuendigen Aufenthalt am Terminal in Kapstadt sind wir dann aber letztendlich in unserem wunderschoenen, neuen, sauberen und sicheren Zimmer gelandet und haben uns auch gleich entschieden von 2 auf 4 Naechte zu verlaengern.
Landy vom Ashanti Travel Centre war uns behilflich unseren 2 Wochen Suedafrika Aufenthalt vor Ort zu planen und so haben wir auf Ihre Empfehlung hin Folgendes getrieben...
Ankunft Mo nachmittag 15.30 Uhr Flug mit Air France ueber Paris - Johannesburg
1. Tag Cape-Tour mit Daytripper - durch die Stadt, an der Kueste entlang ueber Hout Bay zu den Seehunden auf die Insel, dann durch wunderschoene Landschaft ein Stueck mit Bikes den Berg hoch, durch den Nationalpark zum Cape mit Leuchtturm und Schild, dann Lunch an einer Bucht im Park mit Baboon-Alarm, Pinguine besuchen in Simonstown, ueber False Bay zurueck - und das alles fuer 350 Rand. Wobei unser Tourguide Marc (?) wirklich super informativ und gespraechig war - und auch von seiner 77jaehrigen Nachbarin erzaehlt hat, die in der einen Bucht beim Schwimmen vom Hai zerfetzt wurde.
2. Tag Wein-Tour - weils so schoen war, gleich wieder mit Daytripper - 1,5 Std. raus aufs Land, 1. Weingut in Paarl mit der Ziege (Goats da Roam), sehr leckrem Wein- und Kaese-Tasting (Empfehlung Brot kaufen) und relativ sinnloser Trekkerfahrt durch die Weinberge, weiter nach Frankhoesch zu Mont Rochelle mit Weinkeller-Besichtigung auch sehr gutem Wein und gleichem Lunch wie am Vortag (weil gleicher Veranstaler), dann zu einem sehr stylischen Weingut mit Kunstgalerie das die Weinmarke Angel's Tears vertreibt, wobei der Wein nicht dem Rest des Ambientes gerecht wird. Aber dafuer war der Sommelier sehr gut und hat eine Menge erzaehlt. Nur kalter Rotwein der so getrunken werden soll ist halt nicht jedermanns Sache. Dann sind wir noch ueber das Traditionsweingut Simonsig in Stellenbosch, bekannt fuer Sekt und teuren Wein, langsam zum Ende der Tour gekommen. Nach 1 Std. Rueckfahrt waren wir gegen 17.15 gluecklich und auch nur wenig angetrunken zurueck im Hostel.
Zurueck bei Landy haben wir nach einem Restaurant-Tipp gefragt, woraus sie uns ueberschwenglich von einem Schoko-Steak vorgeschwaermt hat, in einem tollen Restaurant, indem sie einen Abend davor zum Hochzeitstag mit ihrem Mann war. Der Tipp: Madame Zingara war wirklich Gold wert. Das Essen wirklich fabelhaft, die Atmosphaere toll, die Leute nett, die Bedienung lustig, ein paar Champagner aufs Haus, toller Wein und ein wirklich einzigartiges Geschmackserlebnis mit dem Schoko-Steak. Am Ende haben wir noch lustige Huete aufgesetzt bekommen, wie alle Gaeste um uns rum.
3. Tag Ziel: heute mal langsam angehen lassen & ausschlafen, dann Fruehstuecken bei Alberts.
Danach zur V & A Waterfront (Kapstadts meist besuchte Attraktion) bis der Nebel (auch bekannt als Tischdecke) vom Tafelberg verschwunden ist - dann gegen 15 Uhr mit dem Taxi hoch zur Liftstation und ohne Anstehen gleich hoch und oben fuer 2,5 Std. gewandert und geklettert.
Dann haben wir Wein und Kaese geshoppt im Green Center. Zurueck sind wir zu Fuss durch den gefaehrlichen Park mit Hasch-Dunst hinter dem Hostel. Aber uns ist nix passiert. Wir haben leider erst danach gelesen, dass das Hostel empfiehlt den Park zu meiden. :-) Wir haben dann mit Landy nochmal ueber unsere anstehende Garten Route Tour gesprochen, wobei wir nach etlichen Abwaegen, ob jetzt lieber mit Mietwagen, Bus oder was-auch-immer, eine Komplett-Tour mit Reiseleitung, gebuchten Zimmern, Essen und Attraktionen fuer 6 Tage buchen wollten (f. 3800 Rand/ca. 730 Euro). Aber sie hat uns dann zu Baz Bus und individuell reisen ueberredet. Die Baz Bus Tickets haben wir ab Freitag morgen fuer 7 Tage gebucht (f. 2 x 700 Rand/100 Euro) - und auch gleich die ersten 3 Uebernachtungen in anderen Hostels hat Landy fuer uns klar gemacht. Endziel sollte Cintsa sein - ein kleiner malerischer Ort hinter East London ca. 1400 km oestlich von Kapstadt.
Abends haben wir dann lecker Kaese und Wein am Hostel-Pool gevespert und Grit und Andreas aus Berlin kennengelernt als wir ihnen unseren restlichen Kaese geschenkt haben. Die beiden waren ganz nett, haben aber nach etwas Geplaenkel von ihrem Pech erzaehlt 3 Tage zuvor in Johannesburg am lichten Tag auf einem belebten Marktplatz von einer Gruppe ausgeraubt worden zu sein - und neben Kreditkarten, Bustickets auch ihre Paesse verloren haben. Leicht geschockt beschlossen wir nicht nach Johannesburg zu fahren (hatten wir aus Zeitmangel sowieso angedacht) und unsere Paesse mit unseren schwerzubeschaffenden US-Visa im Safe zu lassen und nur mit Kopien zu reisen.
4. Tag Abschied von Kapstadt und Ashanti Lodge - Busfahrt von 8 Uhr bis ca. 14 Uhr bis George - dann Shuttle von George nach Oudtshoorn direkt ins Hostel Backpackers Paradise. Dort Ankunft gegen 16.30 Uhr - Zimmer ok, Bett geht so, Gaeste lustig, Aktivitaeten super geplant. So kamen wir zu Ostrich-Steak zum Abendessen, einem Bungeejump-Video von einer lustigen Amerikanerin von der hoechsten Anlage der Welt in Stormsriver, Billard und Ratsch an der Bar, Schlaf, lecker Fruehstueck mit allem drum und dran, Cango Cave Shuttle, etwas langweilige Grottentour (kennste eine, kennste alle), einer sehr witzigen Tour auf der Ostrich/Straussenfarm (sehr, sehr dumme Viecher) mit einem David Hasselhoff-Double und einem Strauss namens Michael Jackson, weil er permanent seinen Balztanz vorfuehrt.
Zurueck im Hostel wurden wir wieder nach George geshuttelt, wo wir eigentlich wieder den Baz Bus nehmen wollten. Die nette Frau vom Hostel hat uns dann aber darauf aufmerksam gemacht, das der Outeniqua Choo-Tjoe Steam Train am naechsten Tag von Knysna nicht fahren wuerde. Also haben wir den auch gleich noch angehaengt, wo wir gerad so am Bahnhof rumlungerten. So hatten wir eine lustige Dampflok-Fahrt 3,5 Stunden an der Bilderbuch-Kueste entlang.
Vom Bahnhof in Knysna mussten wir dann mit unseren Backpacks das Hostel suchen, was etwas kraefteraubend war und im Highfield Hostel angekommen hatten wir einen unfaehigen Hostel-Mitarbeiter, der etwas unfreundlich war und uns keine Handtuecher geben wollte. Das Zimmer war auch nicht so toll, die Leute nicht so unsers, Knysna nicht so spannend, der Strand nicht so schoen und das Wetter nicht so doll - also beschlossen wir von 2 Naechten dort auf eine Nacht zu verkuerzen. Wir konnten abends unsere Bustickets umbuchen und bekamen noch eine leckere duenne Pizza.
5. Tag Nach einem spaeten Fruehstueck im Hostel (der Koch war leider schon weg, obwohl wir rechtzeitig da waren, es wurde den ganzen Tag irgendwo im Hostel renoviert) sind wir durch Knysna gelaufen, haben Marco neue Latschen gekauft und einen super Platzregen im Grusskarten-Laden erlebt. Als wir gegen 14.30 Uhr Mittagessen wollten, wurden wir 2mal weggeschickt, weil schon zu. Offensichtlich nicht unser Ort. Wir haben dann doch noch ein Lokal gefunden, ein Mango-Curry und Salat bekommen und sind dann zurueck zum Hostel, wo wir dann noch nette Kanadier und einen radlverrueckten, deutschen Rentner kennengelernt haben (ist schon durch Australien geradelt), weil unser Bus 1,5 Std. Verspaetung hatte. Der Busfahrer ist wie wahnsinnig im Dunkeln durch die Pfuetzen geheizt und wir waren froh als der Regen etwas nachliess und wir gegen 23 Uhr im Lungile Hostel in Port Elisabeth abgegeben wurden. Das Zimmer war ganz im Safari-Style und trotz spaeter Stunde sehr nett anzusehen.
6. Tag - 10. Tag Morgens um 8 Uhr ging es dann ohne Fruehstueck gleich weiter mit dem Baz Bus Richtung Cintsa zu unserem Strandurlaub. Dort kamen wir gegen 15 Uhr nach einer sehr angenehmen Fahrt auch an. Das Buccaneers in Cintsa wurde ueberall in den Reisefuehrern als schoenstes Hostel in Suedafrika angepriesen und es ist an einem Hang sehr gruen in einer Langune am Meer angelegt. Es gibt diverse kleine Holzhaeuser fuer Rezeption, Bar + Billard, Pool, Dorm-Rooms und Gaestehaeusern.
Wir kamen in 1 B - sehr nett und kreativ eingerichtet. Vom Bett aus konnte man ueber die Lagune zum wunderschoenen Strand gucken. Neben Lesen, rumhaengen, Billard und Tischtennis spielen, quatschen mit Tim + Stuppi, leckrem Themenabenden, "Getting pissed with Amy", viel Schlaf, Strandspaziergaenge, einer super Massage von Roz, einer Shoppingtour zum naechsten Laden durch einen kleinen Fluss, haben wir uns hauptsaechlich entspannt. Etwas nervig waren die Eidechsen, die alles an der Decke sitzend vollgekackt haben - einmal direkt in Marcos Buch, als er gerade beim Lesen war. Als wir gefragt haben, was sich dagegen machen liesse, kam nur als Antwort, dass man nix machen koennte, aber das sie prima die Moskitos fressen wuerden. Alles inklusive haben wir fuer die 4 Tage dort gerade mal 230 Euro gezahlt. Sehr preiswertes Paradies das Buccaneers.
Gegen 17 Uhr am letzten Tag hiess es Abschied nehmen von netten und lustigen Leuten und dem schoenen Strand und gegen 23 Uhr kamen wir wieder in P.E. im Lungile an, wo wir auch gleich wieder ein paar bekannte Gesichter erblickten.
11. Tag Unser Urlaubshighlight: der Safari-Tag in der Naehe von P.E. -
Morgen um 10 Uhr wurden wir von Malcolm zu unserer Safari abgeholt. In einem Kleinbus mit einem britischen und einen portugiesischen Paar fuhren wir direkt in den Addo Elephant Park, indem wir nach Elefanten Ausschau hielten, wobei wir dabei alle anderen Tierarten auch dabei zu Gesicht bekamen. Malcolms geschulten Augen war es zu verdanken, das wir die Herde ausfindig machen konnten. Wegen dem vielen Regen in den letzten Wochen war es wohl nicht selbstverstaendlich, weil die Elefanten dann nicht zu den Wasserloechern kommen muessen. Wir sahen die Dickhaeuter sehr nah und alle waren gluecklich. Mittags waren wir Lunchen und Malcolm hat seine Picture-CD vorgefuehrt.
Gegen 14 Uhr ging es zum Schotia Ausgangspunkt wo wir in dicke Landrover gepackt wurden und alle Tiere, die man sich so vorstellen konnte, vorbeigefahren bekommen. Zebras, Antilopen, Gnus, Nashorn, Giraffen, Nilpferde, Erdferkel, Warzenschweine und eine Loewenfamilie. Abends hab es dann am Lagerfeuer lecker Currys und gegen 21.30 Uhr gings zurueck ins Hostel, wo wir dann zufaellig wieder Alfred, die Berliner und Cardy getroffen haben. Nach etwas Billard waren wir dann muede und sind ins Bett.
12. Tag Auf der Suche nach einem Fruehstueck winkte uns Cardy vom Balkon eines Cafes zu, wo wir dann leckeres Breakfast speisten. Ueberrascht waren wir vom sehr modernen, themeparkartigen Boardwalk-Shopping bevor es um 14 Uhr zum Flughafen ging, wo wir unseren Rueckflug P.E. nach Kapstadt antraten (fuer ganze 30 Euro). In Kapstadt sind wir dann natuerlich wieder ins Ashanti in unser Lieblingszimmer abgestiegen. Abends sind wir dann zum empfohlenen Inder Bukhara Nahe der Loong Street, der leider etwas laut, aber ganz lecker war.
13. Tag letzter Tag: Nach dem Auschecken teilten wir uns mit einem britischen Paar ein Taxi zur Waterfront, wo wir kurz und gesund fruehstuecken - in der sehr modernen Mall - und dann haben wir noch einen kurzen Abstecher im 2 Oceans Aquarium getaetigt, bevor es dann zum Hostel und dann zum Flughafen ging. Mit einer kleinen Verspaetung von 8 Stunden, ausgeglichen mit einem 15 Euro Essengutschein, einzuloesen fuer alle 330 Passagiere im winzigen, einzig geoeffneten Restaurant am Johannesburger Flughafen, ging es dann gegen 3 Uhr nachts mit der Air France weiter Richtung Paris.
14. Tag Nach langer, aber gluecklicher Ankunft + kurzem Stopp fuer ein Croissant in Paris, hatten wir dann einen fast problemloser Weiterflug nach Muenchen, wenn da nicht die Prophylaxe-Spritzen im Handgepaeck gewesen waeren, aber das ist eine andere Geschichte...
Fazit: Suedafrika ist ein tolles Urlaubsziel, besonders fuer Backpacker, weil viel Auswahl an Aktivitaeten und tolle, billige Hostels, Busse, billige Fluege, usw. Es sind viele Briten, ein paar andere Europaer (meist Hollaender und Deutsche), Australier und Amerikaner unterwegs. Das Wetter war im April bei um die 22 Grad sehr angenehm. Essen, Unterkunft und Transport ist alles unvorstellbar guenstig, wenn man nicht in die Touristen-Absteigen geht.
Fuer uns war es ein Traumurlaub, weil wir viele interessante Leute treffen konnten, schoene Landschaft mit Meer hatten, das Wetter bis auf 2 Tage sehr sonnig und schoen war, wir fast ueberall sehr gutes Essen geniessen konnten und die richtige Mischung aus Unterhaltung, Aktivitaet und Entspannung gut moeglich war.
die anderen huebschen Bilder gibts hier: http://gallery-old.timmylein.com/v/southafrica
Posted by tini at May 21, 2005 10:40 PM