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December 20, 2004
German Stammtisch
Einmal im Monat gibt es einen Stammtisch in Seattle auf dem sich Deutsche treffen. Wir haben Leberwurstbrote mit Senf und Gurken vorbereitet und sind dann auf zu Peter. Er und seine Freundin Barbara haben ein tolles Haus in Capitol Hill. Wir waren die ersten und bekommen lecker Merlot. Nach und nach sind dann die Gäste gekommen. Man könnte sagen "elustre Gäste".
Ein schwuler Österreicher, der mit einem Schwarzen "verheiratet" ist, der widerum Mystery Shopper für Luxus-Hotelketten ist und deshalb nicht dabei war. Manchmal bekommt er Undercover-Namen wie "Hans Schneider" oder so, was dann etwas unpassend erscheint. Er hat seinen Freund wohl auf einer SM-Party kennengelernt, was er erst nicht erzählen wollte - aber was ihm die lustige Jüdin aus Pittsburgh entlocken konnte.
Sie widerum war mit ihrem deutschen Mann und ihren 3 Kindern da, die aufgrund ihrer jüdischen Erziehung gerne mal einen Christbaum schmücken wollten. Da die Gastgeber einen hatten und nicht zum Schmücken kamen, war dies endlich mal möglich. Leider war dann nur die Lichterkette kaputt. Die Jüdin (hab den Namen leider vergessen) flucht wohl sehr gerne und hat deshalb ihre Schimpfwörter umgestellt - von Motherfucker auf Motherfather und beim Autofahren schimpft sie alle, die sie ärgern "smurfs".
Nach einer Hausführung und ein paar Leberwurstbroten gingen die ersten Gäste auch schon wieder und wir blieben mit einem deutschen Paar, das seit 4 Jahren in Seattle ist und den Gastgebern noch in der Küche sitzen. Das deutsche Paar (Kikimaxx) hat erzählt wie sie zusammenkamen was schon auch ne komische Geschichte war. Sie waren zusammen in der Schule und nach dem Abschluss ist sie nach Schweden für ein Praktikum und er meinte er würde auch in Schweden sein. Irgendwie war er zu stolz (blöd?) sie zu fragen wo sie denn wäre und so hat er dann 6 Wochen damit verbracht sie in Schweden zu suchen. Als er sie nicht fand, ist er wieder heim, hat auf einer Party ein Mädchen kennengelernt und diese geschwängert und geheiratet. Als die Ehe dann durch war und er nach einer Frauen-Abstinenz wieder ausging ist er dann wieder auf seine Jugendliebe gestossen und dann sind sie zusammen in den Osten (Chemnitz), wo es ihnen gar nicht gefallen hat und dann hat ein Freund sie nach Seattle eingeladen und ihm einen Job bei MSN besorgt.
Seitdem sind sie da und würden nie wieder zurück wollen. Deutschland ist schlimm und die Leute sind dort alle blöd, weil sie belehrend sind und sich gerne einen Spass aus anderen machen. Sie wartet auf ein Arbeitsvisum und wandert seit 4 Jahren durch die Strassen - was mir etwas Angst gemacht hat. Blüht mir das auch? Aber nein, später kam raus das sie Immobilienmaklerin ist und das eben in einem Jahr wenn die Greencard für ihn kommt auch machen will.
Ja, was soll man also aus dieser "Diversity" lernen?
Posted by tini at December 20, 2004 11:24 AM